Eisbrecherturnier in Delmenhorst 2009

26. Januar 2009
Carmen Hajunga

Ein frohes neues Jahr wünsche ich noch. Ich hoffe es sind alle gut ins Jahr 2009 gekommen.

Nachdem wir von unserem Silvesterturnier wieder aufgetaut sind geht es heute am 25.01.2009 zu unserem ersten Turnier in diesem Jahr. Wir hatten uns hier irgendwie angemeldet ohne wirklich zu wissen wo das ist. Delmenhorst, das klang bekannt. Kann also nicht so weit sein. Als wir dann doch mal eine Karte zur Hand genommen haben, stellten wir fest, dass es doch ein gutes Stück Weg ist. Aber nun ja, was soll man machen.

Wir haben für die Anfahrt reichlich Zeit eingeplant und machen uns gegen 06.30 Uhr auf den Weg. Ja, das ist früh, viel zu früh. Aber das kommt davon, wenn man sich die Strecke bei Map24 anguckt und noch mal ein paar Minuten zu gibt, da man weiß, dass die gesamte A1 ab Hamburg eine einzige Baustelle ist. Unser Navi im Auto zeigt für die Fahrzeit auch glatte eine halbe Stunde weniger an. So sind wir wenigstens nicht zu spät.

Wir kommen gut durch und sind wirklich früh am Turniergelände. Dann suchen wir erst einmal die Anmeldung. Die verbirgt sich in einem Alten Bunker, der zu einer Kantine umgebaut wurde. Von außen sieht man nur die etwas marode Tür, hinter der ich nicht auf Anhieb etwas wohnliches erwartet hätte. Aber drinnen ist es hell, warm und das Frühstück steht auch dort bereit. Anmeldung ist problemlos und dann frühstücken wir erst mal. Danach gehen wir nach draußen und tragen uns in die Gruppenliste ein. Mittlerweile haben auch schon ein paar Händler ihre Stände aufgebaut. Eigentlich bin ich noch auf der Suche nach speziellen Spitzen, die außer unserem Vereinskollegen, der seinen Shop leider aufgegeben hat, kaum einer verkauft. Auch hier habe ich kein Glück. Dafür finde ich aber was anderes. Da verkauft einer Miniaturlangbögen. Ca. 50 cm lang, aus unterschiedlichen Hölzern laminiert. Mit Bogenköcher und drei Pfeilen. Nach Angaben des Erbauers ist das Ding schussfähig und die Pfeile fliegen bis zu 40 Meter weit. Da muss ich mir doch erst mal einen von kaufen. Wir bringen den Bogen ins Auto und dann treffen auch unsere Vereinskollegen ein. Dann die Überlegung: Einschießen oder nicht? Eigentlich sehen die Strammitscheiben relativ marode aus, also kann man das vielleicht mal riskieren. Also den ganzen Kram aufgerödelt und erst mal schön zwei Pfeile an der Einschießscheibe terminiert. Fängt ja gut an. Aber ich habe ja noch ein paar Pfeile.

Dann gibt es die obligatorische Ansprache und es werden Ordner an die Gruppen verteilt in denen die Schießzettel und ein einlaminierter Parcoursplan eingeheftet sind. Das mit dem Ordner ist relativ unpraktisch. Das mit dem Plan ist vom der Handhabung im Ordner auch eher ungünstig, allerdings wird uns dieser Plan im Laufe des Tages schon das ein oder andere Mal weiterhelfen, da die Bebändelung doch eher sparsam angebracht wurde. Wir machen uns mit einem Teil unserer Gruppe gekannt und fahnden noch nach der letzten Person unserer Gruppe. Da sich diese nicht meldet gehen wir schon mal zu unserem Start–Ziel. Und dort wartet auch der Letzte unserer Gruppe.

Das erste Ziel sind zwei Rehe von dem man sich eins aussuchen darf, auf das man schießt. Ziemlich weit weg und außerdem ist beim Schützen gleich Baum im Weg. Ich semmel natürlich drei mal daneben beziehungsweise zu kurz. Toller Start! Weiter geht es durch den aufgetauten Matsch zum zweiten Ziel. Einen Bären. Auch weit weg. Vor allen Dingen scheint einen die Sonne direkt ins Gesicht, so dass ich mein Ziel eher fühle als sehe. Den treffe ich erst mit dem dritten Pfeil und ich mache mir keine großen Hoffnungen, heute ein gutes Ergebnis zu erzielen. Aber langsam wird es besser. Es ist ein ziemlich abwechslungsreiches Gelände. Es geht mal hoch und mal runter. Mitunter auch recht steil. Doch anders als bei den Turkeys konnten die Veranstalter Stufen in die Hänge “graben”, die recht hilfreich sind. Viele schöne Sachen sind dabei. So ein Auerhahn, der durch ein Loch in einem frei stehenden Mauerstück zu schießen ist. Oder die Ratten, die man zwischen zwei Wellblechwände platziert hatte. Ein Glückstreffer ist es auch, wenn man eine der Ratten trifft, die durch ein Loch im Boden eines Hochstandes zu schießen sind. Da weiß ich gar nicht, wie ich das machen soll. Zwischendurch gibt es in der Kantine Buletten, Kotelett und Bratkartoffeln. Dadurch, dass wir da so schön im Warmen sitzen, kann man die Zeit schon ein wenig vergessen. Als wir wieder losgehen, bin ich irgendwie viel zu vollgegessen und ich roll mich eher von Ziel zu Ziel. Tatsächlich glitsche ich einmal auf dem lehmig–matschigen Untergrund aus und setze mich auf meinen Popo. Gut, dass ich meine Lederhose anhabe. Gut ist auch das Wertesystem. Eigentlich immer normale Wertung außer den Hunterschüssen. Da ist die Wertung 20/10. Dadurch gibt es nirgendwo Missverständnisse wie der Schuss jetzt gewertet wird. Es gibt einig einfachere Schüsse und dann wieder welche die schwieriger sind. Eine echt gute Mischung. Total knuffig finde ich die Fledermaus. Diese hängt an der Innenwand einer Bunkerruine und man muss von draußen durch ein Fenster ins dunkle Innere auf die Fledermaus schießen. Zum Schluss kommen noch ein paar Weitschüsse und ich merke wieder: ich muss die unbedingt mehr üben. Gegen 15.30 Uhr sind wir wieder an der Kantine. Carsten, der geschrieben hat verkündet noch unsere Punkte und wir sind beide gar nicht soo schlecht. Es dauert noch ein wenig bis das Ergebnis bekannt gegeben wird. Hier haben die eine interessante Variante. Es werden erst die Ergebnisse ausgehängt und jeder kann sie begutachten und Einspruch erheben wenn etwas nicht stimmt. Das wird dann korrigiert und erst dann kommt die offizielle Siegerehrung. Carsten und ich sind gar nicht schlecht. Carsten ist von 42 Startern in seiner Klasse 10er geworden und ich bin von 13 Leuten in meiner Klasse die dritte. Ist doch Toll!

Es war ein echt schönes, ausgewogenes und gut organisiertes Turnier. Und wenn nichts dazwischen kommt, sind wir nächstes Jahr bestimmt wieder hier!!

Eure

Carmen

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